Herzlich willkommen bei den Krebsbackern !

Kirchenlamitz
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Warum die Kirchenlamitzer "Krebsbacker" heissen:

Am Marktplatz drunten, ihr kennt es wohl,
steht heute noch das Haus vom "Steffeleskohl".

Dort hat sich einst vor Jahren und vor Tagen
ein lustiges Geschichtlein zugetragen:


Der Bäcker reich an Leibesfülle
bäckt täglich Brot in aller Stille,
Semmeln, Brezeln auch dazu,
zu Mittag dann pflegt er der Ruh'.


Doch wacht er auf, geht er sogleich
an seinen grossen Karpfenteich.
Er isst für's Leben gern bei Tisch
halt ab und zu mal einen Fisch.


Krebsensuppe ist so fein -
"Der Mensch lebt nicht vom Brot allein" -
pflegt der Meister oft zu sagen
und streicht genüsslich seinen Magen.


Nun ist es wieder Herbst geworden,
man fischt die Teiche allerorten.
Meister Kohl im alten Haus
freut sich auf seinen Karpfenschmaus.


Krebse die er mitgebracht,
stellt in den Backraum er zur Nacht,
Denn Morgen, Sonntag, sollen fein
sie dann in seiner Suppe sein.


Dieselben aber, ei der Daus,
Krabbeln aus dem Topf heraus,
wie es die Krebse meistens tun,
sie können nicht im Dunkeln ruh'n.


Erst mal kommen sie nicht weit,
denn unten steht mit Teig bereit
der alte Backtrog für das Brot -
die Krebse ahnen nicht die Not.


Sie plumpsen, weil sie rückwärts wandern,
in ihn hinein - einer nach dem andern.
Sie kriechen hin und kriechen her,
werden voll von Teig - so schwer.


Dann fallen sie - es ist ein Graus
zum Backtrog auch schon wieder raus,
krabbeln rückwärts, schwer, doch munter
zum Haus hinaus, die Stufen runter.


Und drüben wieder in die Höh'
ach herje - herjemine!
Am Sonntag dann in aller Früh'
ein Bauer kommt vom "Tivoli".


Der möchte just zur Kirche geh'n,
da bleibt vor Schrecken stumm er steh'n.
Sieht mit Furcht und Staunen gleich
die Krebse wandern mit dem Teig.


Da denkt er sich in seinem Sinn:
"Die war'n doch schon im Backtrog drin,
sie sind dem Bäcker nun entfloh'n!"
Er sagt es später seinem Sohn.


Und dieser wieder seinem Kind,
dass die Kirchenlamitzer die Krebsbacker sind.
Viel Gelächter gab's zu seiner Zeit,
der Name doch - der blieb bis heut!